Der Verein Ernährungsrat StadtRegion Stuttgart e.V. wurde aus einer langjährigen Initiative heraus gegründet und wird seit Juni 2022 durch Fördermittel der Stadt Stuttgart finanziell unterstützt. Wie in Köln, Berlin und Freiburg entsteht jetzt auch in Stuttgart eine Plattform für regional erzeugte Lebensmittel und faire Bedingungen für Erzeuger, Handel und Konsumenten.
13 Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Zivilgesellschaft, aus der Landwirtschaft, aus Großküche, Verwaltung, Forschung, Lebensmittelverarbeitung, Stadtplanung, regionalem und fairem Handel kamen im September 2021 in der Vinothek des Weinguts der Stadt Stuttgart in Stuttgart Mitte zur Vereinsgründung zusammen. Als Vorstand gewählt wurden (v.l.) Uli Ostarhild (Agraringenieur und PR-Berater), Christina Pittelkow (Ernährungswissenschaftlerin) und Ingo Plessing (Dipl.-Hotelier-Restaurateur, Slow Food Stuttgart).
Einerseits ist unsere Ernährungsweise ist neben Verkehr und Energie eine der größten CO2-Emittenten, global aber auch lokal. Beim Klimaschutz kann eine bewusste Ernährung wichtige Beiträge leisten.
Viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter, auch Elterninitiativen in Schulen und Kitas wollen sich mit dem Angebot im klassischen Lebensmittelhandel und nationalen Catering-Großunternehmen nicht mehr abspeisen lassen. Es gilt, das Potential, das der regionale und ökologische Anbau in der Region hat, besser zu nutzen – und das Know-how und die Kräfte in der StadtRegion zu bündeln und zu entwickeln. Von der Stadtteil-Initiative, die Gärtnern, Essen und Kultur verbindet bis hin zu Unternehmen, die Kichererbsen- Burger in großen Filialbetrieben backen und den Trends zu gesundem und klimafreundlichem Essen folgen. Der Ernährungsrat bietet eine Plattform für Information, Austausch und Entwicklung von Projekten. Wir sind dabei, eine Koordinierungsstelle für die weiteren Aktivitäten einzurichten.
Durch die Arbeit des Ernährungsrates soll in wenigen Jahren eine Ernährungsstrategie für Stuttgart und die Region entstehen. Eine Strategie für die regionale und ökologische Transformation des Ernährungssystems soll aktiv vorangetrieben werden. In thematischen Arbeitsgruppen werden Ziele und Wege für ein starkes regionales Ernährungssystem erarbeitet. Zudem soll in Projekten – und durch wissenschaftliche Begleitung die Zugänglichkeit – der Zugang zu regional und ökologisch erzeugter Lebensmittel verbessert werden.
Information über die Vorzüge regionaler und ökologisch erzeugte Lebensmittel sind dabei ein Schwerpunkt. Unternehmen und Verwaltung sollen künftig gemeinsam Projekte für eine Stärkung der regionalen Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln entwickeln. Ein Forschungsprojekt mit Beteiligung der Universität Hohenheim und Slow Food wird den Aufbau des Ernährungsrates und die Projektentwicklung wissenschaftlich begleiten.
Für die Veranstaltung “Essen macht Klima” im Juni 2021 sprachen wir mit 17 Akteuren entlang der regionalen Food Chain: Weingärtner, Händler, Großhändler, Metzger.